„Gesichter der Ukraine“ sind in der Gemeinde Cremlingen zu sehen

Seit Anfang März 2022 kommen zahlreicher Menschen aus der Ukraine. Alle haben sie ihre persönliche Geschichte im Gepäck. Fotograf Henning Kramer gibt mit den Porträts diesen Menschen in einer Wanderausstellung ein Gesicht und ihrer Geschichte einen Raum.

Aus Passbildern entstand die Idee für die Ausstellung

„Als Fotograf und als Mensch engagiere ich mich mit Andre Volke zusammen bei uns in der Ukrainehilfe. Meine fotografische Arbeit fing damit an, dass ich sah, dass viele der neuen Gäste Passbilder zur weiteren Registrierung brauchten, und so fing ich an diese Arbeit zu übernehmen. Dabei entstand die Idee, neben den Passbildern auch eine Fotoserie im Passfotostil von angekommenen Ukrainern zu erstellen. Dargestellt sind Einzelpersonen, Familien, Mütter mit Kindern, Studenten und Arbeiter aus der Ukraine und Menschen aus Drittstaaten, die in der Ukraine leben und genauso von dem Angriffskrieg betroffen sind“, erzählt Henning Kramer den Hintergrund seiner Idee.

Die einzelnen Porträts sind in der Größe von 50 mal 70 Zentimetern gedruckt. Zu jedem Foto steht der Name, das Alter und die Herkunftsstadt. Bei diesen Daten allein soll es aber nicht bleiben. Dazu kommen aus Gesprächen mit einzelnen Ukrainerinnen und Ukrainern deren Geschichte der Flucht dazu, die entsprechend mit dem jeweiligen Porträt veröffentlicht wird. Diese Fluchtgeschichten sind ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung, da so erst nachzuvollziehen ist, wieso man sieben Tage von Dnipropetrowsk nach Wolfenbüttel benötigte, obwohl „nur“ knapp 2000 Kilometer bewältigt werden mussten. Diese Geschichten wurden von dem Redakteur Kai-Uwe Ruf aufgeschrieben.

Ausstellungskatalog will Spenden einwerben

Parallel zu der Ausstellung gibt es einen Ausstellungskatalog, der gegen Spende abgegeben wird. „Mit diesen Spendengeldern kaufen wir PV-Module, Wechselrichter und Akkus, um Schulen vor Ort eine regenerative Stromversorgung zu ermöglichen, die Basis für einen kontinuierlichen Schulbetrieb ist.“ so Kramer zu der Intention des Spendenzwecks.

„Wir können über konkrete Schulen und deren Ausstattung den Spendern ganz klar, aufzeigen, wo Ihre Spende gelandet ist und welchen hilfreichen Verwendungszweck sie vor Ort hat, um schnellstmöglich wieder Bildung zu ermöglichen.“

Wanderausstellung macht nach Cremlingen in Hamburg Station

Die Ausstellung zeigt sich in zwei Darstellungsebenen. Einmal als gehängte Wanderausstellung in unterschiedlichen Räumlichkeiten und als Onlinegalerie. „Das Thema wird uns noch lange begleiten. Die Webseite soll auch als Plattform dienen, aktuell zu berichten und den Stand der Schulausstattung aufzuzeigen. Die Ausstellung zu erweitern und gegebenenfalls um Bilder aus der Ukraine zu erweitern ist eine weitere Möglichkeit der Plattform“, erklärt Henning Kramer seine Idee. „Das Resümee der Ausstellung soll sein, dass das Thema Flucht und Geflüchtete uns immer wieder beschäftigen wird“. Von Cremlingen aus wandert die Ausstellung nach Hamburg. Dort ist sie im April in der Katharinenkirche zu sehen.

Informationen:

Die Bilder sind bis einschließlich 5. April in der Gemeindeverwaltung Cremlingen, Ostdeutsche Straße 22, 38162 Cremlingen zu sehen.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 9 bis 12 Uhr, Dienstag: 14 bis 17 Uhr, Freitag geschlossen.